Dennis Fetzer aus Gießen erlebte 2024 eine Motorsport-Saison voller Highlights. Der 23-Jährige war in der Nürburgring Langstrecken-Serie, beim legendären 24h-Rennen Nürburgring und dem ADAC GT Masters mit dem Haupt Racing Team im Mercedes-AMG GT3 unterwegs und feierte serienübergreifend insgesamt sechs Klassensiege und zahlreiche Podiumsplatzierungen.
Nürburgring Langstrecken-Serie
Die Saison startete für Fetzer und das Team ADVAN x HRT Anfang April auf der Nordschleife in der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS). Fetzers Mercedes-AMG GT3 #6 war Teil des gemeinsamen Entwicklungsprogramms von HRT und Reifenhersteller Yokohama. Schon in den ersten beiden Läufen gewannen Fetzer und seine Teamkollegen die PRO-AM-Klasse.
Im weiteren Saisonverlauf folgten ein fünfter Platz im Gesamtklassement sowie Platz vier zum Finale im November. Eine beeindruckende Aufholjagd gelang Fetzer und seinen Teamkollegen beim fünften Lauf. Nach einem schwierigen Qualifying mit Startplatz 21 gaben sie nicht auf und fuhren bis auf Rang drei. Dabei lieferte Fetzer in der finalen Runde das entscheidende Überholmanöver zum Podium. In seinen Stints zählte er über die Saison immer wieder zu den schnellsten Piloten und setzte phasenweise sogar die absoluten Bestzeiten.
Dennis Fetzer: „Dieses Jahr haben das Team und ich sehr viel Arbeit und Kraft in die Entwicklung der Reifen gesteckt. Die Klassensiege waren eine schöne Belohnung dafür, auch wenn der große Gesamtsieg eines Rennens leider ausgeblieben ist, obwohl die Pace oft mehr als da war. Ich bin geduldiger und auch ein Stück erwachsener geworden. Auf jeden Fall habe ich gelernt, wenn das Umfeld passt und man sich wohlfühlt, kann man noch bessere Leistungen abliefern.“
24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring
Der Höhepunkt der Nordschleifen-Saison waren die ADAC RAVENOL 24h Nürburgring. Das Event zählt zu den größten Langstrecken-Rennen weltweit und lockte Anfang Juni wieder 240.000 Fans in die Eifel. Die Vorzeichen standen gut für Fetzer und seine Teamkollegen Ralf Aron, Salman Owega und Hubert Haupt.
Bei der Generalprobe, den ADAC 24h Nürburgring Qualifiers Mitte April, glänzte das Quartett mit zwei Siegen in der SP9 PRO-AM-Klasse. Auch die Qualifikation am Rennwochenende lief mit Startplatz zwei in der Klasse und der siebten Startreihe im Gesamtfeld mit 130 Teilnehmern vielversprechend.
Im Rennen arbeitete sich der Mercedes-AMG GT3 #6 auf den siebten Gesamtrang nach vorne, die kniffligen Witterungsverhältnisse erschwerten aber die richtige Reifenwahl und ein Reifenschaden kam noch hinzu. Fetzer stieg schließlich auf Rang 22 liegend ins Auto, zeigte starke Rundenzeiten und holte einige Positionen auf, bis das Rennen durch starken Nebel um 23:23 Uhr unterbrochen wurde. Am Sonntag folgten lediglich fünf Runden hinter dem Führungsfahrzeug, wodurch Positionsgewinne nicht mehr möglich waren. Rang 18 im Gesamtklassement und Platz fünf in der Klasse standen zu Buche.
Dennis Fetzer: „Das 24h-Rennen hängt mir immer noch sehr nach, weil viel möglich gewesen wäre. Als die rote Flagge kam, stand ich gerade in der Box, um auf die Reifen zu wechseln, auf die wir als Team die ganze Zeit nur gewartet hatten, um in der Kälte der Nacht alles zu geben. Aber wie sehr man sich auch Gedanken macht, es ist wie es ist. Es war trotzdem großartig, mit unserem Paket dort aufzulaufen und mitzumischen.“
ADAC GT Masters
Ende September wartete eine neue Herausforderung auf Fetzer. Der Gießener absolvierte gemeinsam mit Hubert Haupt einen Gaststart im ADAC GT Masters auf dem Red Bull Ring in Österreich – mit großem Erfolg.
Am Samstag startete Haupt das 60-minütige Rennen von Startplatz 13 und arbeitete sich etwas nach vorne. Fetzer übernahm den Mercedes-AMG GT3 #79 beim Boxenstopp und fuhr als Sechster wieder auf die Strecke. Nach einem starken Überholmanöver kam er auf Rang fünf im Gesamtklassement und Sieger der PRO-AM-Klasse ins Ziel.
Im Qualifying am Sonntag zeigte Fetzer als Neunter, dass nicht nur auf der Langstrecke mit ihm zu rechnen ist. Er übergab das Auto auf Rang acht an seinen Teamkollegen, der durch einen verkürzten Boxenstopp für PRO-AM-Teams zeitweise sogar auf Podiumskurs lag und sich schließlich auf Rang fünf einsortierte. Leider wurde Haupt von einem Konkurrenten getroffen und schied aus. Es folgte die rote Flagge, weshalb das Duo den fünften Rang behielt und den zweiten Klassen-Sieg in Folge feierte.
Dennis Fetzer: „Der Ausflug ins ADAC GT Masters war eines meiner Saisonhighlights. Die Kulisse war unglaublich und ich hatte zusammen mit Hubert ein super Wochenende – nur den Zwischenfall am Ende hätte niemand gebraucht. Es hat Spaß gemacht, mal wieder in einem Sprintrennen zu fahren und zu pushen – durch die beiden Klassensiege umso mehr. Insgesamt war es ein Jahr voller großartiger Momente zusammen mit dem Haupt Racing Team und meinen Teamkollegen. Ich habe mich rundum wohlgefühlt und das haben meine schnellen Zeiten auch widergespiegelt. Ein großes Dankeschön gilt auch meinen Partnern für ihre treue Unterstützung, ohne die all diese Erfolge nicht möglich wären. Aktuell arbeite ich an meiner Saisonplanung für 2025. Wir schnüren ein schönes Paket und dessen Inhalt werden wir voraussichtlich schon in naher Zukunft verkünden.“